meine Gesundheit Nr. 6-2013 - page 18

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Die Bezeichnung Aminosäure weist auf die Be-
standteile dieser Moleküle hin. Zum einen bein-
halten sie eine Stickstoff-Verbindung, die ba-
sisch reagiert, und zum anderen eine organische
Säure. Beides sind Voraussetzungen, damit sich
die verschiedenen Aminosäuren untereinander
wie Legobausteine auf die unterschiedlichsten
Arten zu langen Ketten verbinden können. Wir
kennen in unserer Ernährung 20 Aminosäuren,
von denen neun als essenziell gelten. Essenziell
bedeutet: Wir sind auf diese Stoffe angewiesen
und können sie nicht selber herstellen. Histidin,
Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin,
Threonin, Tryptophan und Valin müssen also
zwingend über die Nahrung zugeführt werden.
AMINOSÄUREN IN
UNSERER ERNÄHRUNG
In den letzen Generationen hat sich unsere
Ernährung stark verändert. Heute essen wir
einiges mehr an Eiweissen als früher, meist in
Form von Fleisch. Grundsätzlich wird empfohlen
0,8g Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht zu
verzehren. Demzufolge sollte ein Mensch von
75kg pro Tag rund 65g Eiweiss essen. Gemäss
einem Bericht des Bundesamtes für Gesundheit
vom April 2011 liegt die Eiweisszufuhr bei Er-
wachsenen (ca. 30- bis 55-jährig) bei 1,0 bis
1,1g pro kg Körpergewicht, also etwas ober-
halb des Empfehlungswertes. Nun spielt nicht
nur die Gesamtmenge an Eiweiss eine wichtige
Rolle, sondern auch, aus welchen Aminosäuren
das Eiweiss zusammengesetzt ist. Milch und
Eier beinhalten das «vollwertigste» Eiweiss,
weil es alle neun essenziellen Aminosäuren ent-
hält. Die Aminosäuren aus der Nahrung wer-
den im Darm aufgenommen und dann in den
verschiedensten Zellen gebraucht, um körper-
eigene Eiweisse aufbauen zu können. Auch
wenn wir heute mengenmässig (zu)viel Eiweiss
essen, kann es sein, dass wir nicht die Eiweisse
bauen können, die wir benötigen, weil uns die
eine oder andere Aminosäure fehlt. Es gilt das
Minimumprinzip: Der Aminosäurestoffwechsel
richtet sich nach der Aminosäure, die im Ver-
hältnis zur Notwendigkeit am wenigsten zuge-
Wir begegnen den Aminosäuren tagtäglich in der Form von Eiweissen. Unsere Verdauung spal-
tet die Eiweisse auf, bis die einzelnen Bausteine, die Aminosäuren, vorliegen und im Darm auf-
genommen werden können. Diese braucht unser Körper für die verschiedensten Funktionen.
TEXT:
PATRICK SEIZ
AMINOSÄUREN
SIND BAUSTEINE
DES LEBENS
Bild: © Jenny Sturm / fotolia.com
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